Zielfehler

Beim Schießen passieren Zielfehler, die man während des Schießens selbst nicht bemerkt. Erst eine Analyse des Schussbilds kann Auskunft geben, woran es liegt, dass man nicht gut schießt. Die meisten sportlichen Disziplinen arbeiten mit offenen Visierungen; das bedeutet, dass die Zielfhilfe keine optischen Elemente wie Linsen enthält.

Zielen mit Kimme und Korn

Zielfehler
Korrekte Trefferlage

Ragt das Korn über die Kimmen hinaus, so steht es zu hoch und das Schussbild wandert nach oben.

Trefferlage mit hohem Korn ("Vollkorn")
Trefferlage zu hoch

Ist die Pistole an der Mündung zu weit nach unten geneigt, so steht das Korn tief und damit senkt sich auch die Trefferlage:

Trefferlage mit tiefem Korn
Trefferlage zu tief

Hier sitzt der Spiegel auf dem Korn korrekt auf, jedoch ist das Korn links “geklemmt” und damit auch die die Trefferlage:

Trefferlage mit links geklemmten Korn
Trefferlage zu weit nach links

Zielen mit Ringkorn

Beim Gewehr zielt man mit einem Ringkorn. Der generelle Aufbau sieht wie folgt aus:

Zielfehler
Das Ringkorn ist optimal zentriert.

Diopter

Zielfehler
Blick durch ein Diopter in Richtung Scheibe.

Das Diopter ist eine Zielhilfe bei den Gewehrdisziplinen. Es erfüllt die Funktion der Kimme bei der Pistole, weil man damit sieht, ob Laufrichtung und Blickrichtung in der Ebene parallel sind. Das Ringkorn muss im Korntunnel immer in der Mitte des Diopters stehen. Schaut man schräg durch das Diopter, also nicht parallel zur Laufachse, so wandert das Schußbild.

In diesem Beispiel wird das Ringkorn optimal um den Spiegel gehalten, aber leider schaut man seitlich versetzt durch das Diopter:

Schematische Zecihnung der versetzten Blickrichtung durch das DIopter auf das Ringkorn.
Der Schuss landet etwa in der 8 rechts.

Ist die Trefferlage trotz optimalem Zielen versetzt, so kann das Diopter in Höhe- und Seitenlage an den Rasterschrauben gestellt werden.

Das Diopter mit den beiden Stellschrauben zur Korrektur der Höhe- und Seitenlage,
An der Schraube “bei L/R” wird die seitliche Lage korrigiert. Oben auf dem Diopter befindet sich die Schraube für die “hoch/tief.” Korrektur

Optimales Ringkorn

Hier die unterschiedlichen Ansichten durch das Diopter. Welche ist wohl die optimalste?


1. FALSCH: Ziel scharf, Korntunnel und Korn unscharf: Das Auge fokussiert das Ziel. Dabei wird der Fokus auf das Ringkorn verloren.

2. BESSER: Ziel unscharf, Korntunnel und Korn scharf: Besser, da das Korn der am weitesten vom Körper entfernte Punkt ist, welchen wir noch kontrollieren können.

Problem: Auge kann nicht zwei Entfernungen scharf sehen – es fällt schwer festzustellen, ob das Ziel mittig erfasst ist.

3. FALSCH: Verkantet, Gewehr wird schief gehalten. Kann funktionieren, erfordert aber Mitdenken beim Verstellen am Diopter, da die Achsen nicht mehr orthogonal/parallel zum Horizont verlaufen. Z.B. bei weitem Linksschuss muss nicht nur bei Links gedreht werden, sondern auch bei Hoch.

4. FALSCH: Schief in das Diopter geguckt. Zielbild an sich sieht gut aus, aber der Schuss wird weit rechts liegen. Auge muss also exakt mittig hinter dem Diopter stehen.

5. RICHTIG: Das Auge fokussiert das Korn. Die Tiefenschärfe für das Scharfstellen des Ziels wird durch Parallelisierung des einfallenden Lichts mittels Verkleinerung der Öffnung der Irisblende erreicht. Dabei: Trade-off von Helligkeit.